1&1 vServer Erfahrungen - Benchmark

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1&1 IONOS gehört zu einem der größten Webhoster in Europa. Die Shared Webhosting-Angebote sowie die Erreichbarkeit von 1&1 habe ich bereits ausführlich in dem Artikel 1&1 getestet.

Hier habe ich die virtuellen Server Angebote von 1&1 getestet. 1&1 bietet sowohl Cloud Server (IONOS Cloud Server) als auch virtuelle Server (vServer (VPS) von 1&1 IONOS) an. Diese beiden Varianten unterscheiden sich hauptsächlich bzgl. der vertraglichen Mindestlaufzeit.

Cloud Server werden bei 1&1 minutengenau abgerechnet und ihr bezahlt nur, wenn der Server in Betrieb ist. Ebenfalls habt ihr die Möglichkeit die Anzahl der CPU-Cores, den RAM und den Festplattenspeicher flexibel anzupassen, zu erhöhen oder ggf. auch zu reduzieren.

Diese Flexibilität hat allerdings auch seinen Preis. Bei den Virtual Server-Angeboten könnt ihr zwischen vier vordefinierten Konfigurationen wählen und die Vertragslaufzeit beträgt wahlweise 1 Monate oder 12 Monate. Dies ist zwar weniger flexibel, dafür sind aber manche Server preiswerter sofern man sich für eine 12 monatige Laufzeit entscheidet.

1&1 vServer Fazit

Von den Benchmarkwerten machen die vServer einen guten Eindruck. Das Rechenzentrum ist modern, gut angebunden und auch die Erreichbarkeit des 1&1 Rechenzentrum macht einen guten Eindruck. Allerdings sind die Server etwas teuer im Vergleich zur Konkurrenz. Ein vServer mit 2 vCores und 4 GB-RAM kostet 20 Euro / Monat (30 Euro / Monat ohne Vertragslaufzeit). Beim Preis-Leistungs-Sieger Netcup kostet ein vServer mit 2 dezidierten Kernen und 8 GB-RAM nur 6,99 Euro pro Monat (mit Gutschein nur 6,29 Euro / Monat).

Dafür sind im vServer einige Zusatzangebote enthalten. Bestellt ihr eine Domain dazu, erhaltet ihr 250 Postfächer mit einer Kapazität von 2 GB je Postfach. Ebenfalls ist das Administration Tool Plesk ONYX enthalten, mit dem bequem Webprojekte angelegt und verwaltet werden können.

Für Einsteiger in den vServer-Bereich, die bereit sind ein paar Euro mehr auszugeben um mehr Komfort zu erhalten, sind die vServer von 1&1 daher gut geeignet.

1&1 vServer Benchmark

Wie im Artikel Server-Benchmark mittels sysbench beschrieben, habe ich verschiedene vServer-Angebote bzgl. ihrer Performance getestet. Auf jedem vServer wurden standardisierte Benchmarks ausgeführt, um so die Leistung der CPU, des RAMs und der Festplatte vergleichbar zu machen.

Bei 1&1 wurde ein Cloud Server S mit 1 vCores, 512 MB RAM und 30 GB SSD-Festplattenspeicher getestet. Kosten zum Testzeitpunkt betrug 4,99 Euro pro Monat.

Benchmark – Ergebnis

CPU-Benchmark

Beim CPU-Benchmark werden alle Primzahlen zwischen 1 und 20.000 gesucht, wofür 321.238 mathematische Operationen benötigt werden. Dies führt zu einer hohen Auslastung der CPU:

sysbench --num-threads=1 --test=cpu --cpu-max-prime=20000 run

Der vServer von 1&1 benötigte für diesen Test 31,45 Sekunden, dies entspricht 10214 Operationen pro Sekunde und erzielt damit den 4. Platz. Die CPU-Geschwindigkeit ist damit -23% langsamer als das schnellste Angebot im Test von Netcup.

RAM-Benchmark

Beim RAM-Benchmark wird die Geschwindigkeit des RAMs gemessen, wenn in diesen 100 GB Daten geschrieben wird:

sysbench --num-threads=1 --test=memory --memory-block-size=1M --memory-total-size=100G run

Die RAM-Geschwindigkeit vom vServer von 1&1 betrug im Schnitt 7,75 GB pro Sekunde. 1&1 erzielt damit den 5. Platz. Die RAM-Geschwindigkeit ist damit -11% langsamer als das schnellste Angebot im Test von Amazon EC2.

Festplatten-Benchmark

Beim Festplatten-Benchmark greift sysbench auf 1024 Dateien mit je 10 MB (d.h. insgesamt 10 GB an Daten) zu. Diese Dateien werden zufällig ausgelesen und überschrieben im Verhältnis 1,5 zu 1. Daraus wird dann eine mittlere Lese- und Schreibgeschwindigkeit berechnet.

# Befehle als root ausführen
sysbench --test=fileio --file-total-size=10G --file-num=1024 prepare
ulimit -n 65000
sysbench --num-threads=1 --test=fileio --file-total-size=10G --file-num=1024 --file-test-mode=rndrw --max-time=300 --max-requests=0 --file-extra-flags=direct --file-fsync-freq=1 run

Der vServer von 1&1 konnte im Schnitt 18,86 MB pro Sekunde von der Festplatte lesen bzw. schreiben. 1&1 erzielt damit den 2. Platz. Die Festplattengeschwindigkeit ist damit -7% langsamer als das schnellste Angebot im Test von Netcup.

Sequentielles Lesen / Schreiben

Beim sequentiellen Festplatten-Benchmark schreiben wir eine 10 GB große Datei auf die Festplatte und anschließend wird diese ausgelesen. Im Gegensatz zum vorherigen Test wird so Performance für Lese- / Schreibvorgänge von großen Dateien gemessen.

dd if=/dev/zero of=./test.file bs=1M count=10000 oflag=direct
dd if=./test.file of=/dev/null bs=1M count=10000

Der vServer von 1&1 konnte im Schnitt 227,0 MB pro Sekunde von der Festplatte lesen und 304,0 MB pro Sekunde auf die Festplatte schreiben. 1&1 erzielt damit den 4. Platz bzgl. der Lesegeschwindigkeit und den 5. Platz bzgl. der Schreibgeschwindigkeit.

Bei 1&1 werden eure Daten in einem redundantem Speichernetzwerk abgelegt. Dies geht etwas zu Lasten der Lese- und Schreibgeschwindigkeit, erhöht aber die Datensicherheit. Selbst wenn ein Datenknoten ausfällt, sind eure Daten weiterhin verfügbar und können abgerufen werden.